Sorbus domestica

Größtes heimisches Rosengewächs
 

Das schwerste heimische Holz, der Speierling, zählt zu den vergessenen Rohstofflieferanten. Die Früchte vom Speierling werden zu Mus verarbeitet und auch als Beigabe zum richtig guten Most verwendet. Sie machen diesen bekömmlich, klären ihn und verlängern die Haltbarkeit. Der hohe Gehalt an Aromastoffen in den Früchten war schon im Mittelalter bekannt. Bei Ruhr, Cholera und Schwächezuständen waren Sperbelfrüchte sehr hilfreich. Heute sind die Früchte von den Kellereien sehr gesucht. Über 70 Euro pro Zentner werden bezahlt - große Bäume tragen mehr als 20 Zentner! Auch in der Heilkunde wird der Speierling geschätzt als Vitalmittel. Doch leider gibt es viel zu wenig von diesen kostbaren Früchten. Das Holz des Speierling ist sehr gesucht für Zahnräder, Holzgewinde, im Instrumentenbau, für Blockflöten und natürlich als edelstes Möbelholz. Furnierstämme werden mit über 6000 Euro pro Festmeter bezahlt. Ingesamt gibt es nur noch etwa über 4000 alte Bäume in Deutschland
Wer ist bereit neue Speierlinge zu pflanzen?
Der geheimnisvolle Sperbelbaum

Wer ist im schon begegnet ?

Wir wüschen Ihnen viel Freude und Erkenntnisse bei unserem kleinen virtuellem Rundgang

Das ist ein Blick in die Krone eines Feldspeierlings in der Nähe Frankfurts.

Dort werden traditionell die Speierlingfrüchte zum Äppelwoi (Apfelwein) verwendet.

 Vielleicht kamen deshalb so viele Dichter und Denker von dort,  weil der Genuss des geistigen Getränks sie zu Höhenflügen anregte.

Goethe wusste bestimmt Bescheid.
 

Das ist der erste Trieb eines jungen Speierlingzweiges.

Wer hoch hinaus will sollte klein und konzentriert beginnen.


 
Die Krone entwickelt sich immer weiter .

Im strahlend blauen Himmel ist ja Platz genug.

In der Jugend ist die Verwandschaft des Speierlings mit seiner kleinen Schwester,

der Vogelbeere , sehr gut zu sehen.

Doch ist die Sperbelkrone dichter und buschiger.

Er braucht etwas länger bis zur ersten Blüte (ca. 10 Jahre )

dafür wird er aber auch älter (über 400Jahre ).
 


 
Eine Speierlingblüte in voller Pracht .Aus wie vielen Blütenfäden sie wohl besteht ?

Die fleißigen Bienen im Necktarwunderland .

Schön sieht man hier auch den Rosenvater .Der Spierling ist der größte Vertreter

der Rosengewächse .Über 35 m hoch kann er wachsen .

Wie viele Blüten so ein mächtiger Baum wohl entfalten kann !
 


 
Von Sommerwind Regen und Sonnenglut verwöhnt hängen sie da und reifen

genüßlich.

Da könnte man fast neidisch werden ,doch wenn man zu prall wird fällt er ab.

Gefüllt mit köstlichsten Aroma und Duftstoffen.

Unsere Chemiker und Biologen noch mehr die Synthetisierer würden vor

 Verwunderung erblassen ,wo doch das Gute liegt so nahe .

Doch es gibt sie noch ,die echten Gourmets , die um die Geheimnisse der Früchte

 wissen .

Speierlingsorbet und Parfait , Marmelade , Mus , Speierlingbrot

Likör , Edelbrand, eingelegte Früchtchen

Lebenselexier
 

 

Speierlingsbrot

Zutaten:
400g Speierlingsmus
500g normaler Zucker
100g Apfelwein
2 Beutel Gelfix 1:1

Nach Gelfix-Anleitung unter ständigem Rühren

 3-5 min. kochen lassen. Die Masse auf ein Backpapier

 ausstreichen und mehrere Tage trocknen lassen

(eventuell mehrmals wenden). Dann in Rauten schneiden

und einige Tage nachtrocknen lassen. In einer gut

verschlossenen Dose als Leckerei aufbewahren.

 

Dieses Rezept hat uns Heiko Fischer zur Verfügung gestellt.

Wir haben es ausprobiert und nicht nur für sehr gut sondern für ausgezeichnet empfunden.

Die Spitzengourmetküche lässt grüßen.

Möbel von uns

 

 
Früher waren über 50 Sorten von Speierlingsfrüchten bekannt .

Es gibt Apfel und Birnenförmige mit unterschiedlichsten Geschmacksnuancen und

 Reifezeiten von August bis November .

Die Früchte sind als Heilmittel bei verschiedensten Krankheiten angewendet worden .

Bei allgemeinen Schwächezuständen , zur Vitalisierung ,bei Magenproblemen

Getrocknet im Winter als Stärkungsmittel .
 


 
Die Rinde des Speyerlings ähnelt der von Apfel und Birnbaum .

Auch die Eichenrinde sieht auf den ersten Blick ähnlich aus.

Wie schwierig ist es doch genau zu schauen und unterscheiden zu lernen !

Früher wurde der Rindenbast vom Sperbele zum Färben verwendet .

Gelb-rötlich wie das Holz

Schade, dass heute soviel Grau und Schwarz zu sehen ist

Ob es daran liegt das es fast keine Speierlingbäume mehr gibt ?
 

Dieser uralte Sperbelbaum ist einer der dicksten Deutschlands :

Der Ockstädter Riese

Bis 20  Zentner Früchte kann er im Jahr tragen !

Von diesem Baum gibt es auch Sämlinge und veredelte Jungpflanzen

zu erwerben .

 

Das ist ein Waldspeierling.

Über 30 Meter hoch hat er sich in den Himmel gestreckt  .

Speyerlingbäume  sind irdische  Antennen .

In besonderer Art sind sie in der Lage kosmische Bildekräfte einzusammeln 

Wohlgeordnet erfühlen sie den Weltenraum .

Besuchen Sie doch einmal diesen Baum !

Er steht bei Schwaigern (alleine)  im Eichenwald .

 Hier liegt Speierlingkronenholz zum Verkauf bereit .
Diesen Speierlingstamm haben wir bei einer Versteigerung gekauft .

Bei entsprechender Pflege im Wald kann  wertvollstes Furnierholz heranwachsen .

Über 6000 Euro wurden schon  pro Festmeter Stammholz bezahlt .

Frisch aus der Dämpfgrube kommt  ein in zwei Hälften geteilter Stamm direkt zur

Furniermessermaschine .

Einiges von dem Holz ist an Instrumentenbauer weitergegeben . 

Die ersten Speierlinggitarren sind fertig .

Der Klang ist einzigartig !

Es liegt noch genug Holz auf Lager .

Wie müsste es klingen wenn ein ganzer Konzertsaal damit eingerichtet ist ?

Johann Sebastian Bach kannte den Klang von Speyerlingholz , denn schon

damals wurden Orgelflöten und Schalmeien aus dem Holz gebaut .

Ein Cembalo oder ein Klavier aus Sperbelholz 

Wo gibt es innovative Instrumentenbauer ?

Holz gibt es bei uns .

Speierlingschnittholz

besonders geeignet für alles was wichtig und zentral ist

Spierlingholz ist das schwerste und härteste heimische Holz .

Wenn Sie die Holzvergrößerungen genau betrachten entdecken Sie ein 

dreidimensionales Webmuster .

Ob dies der Grund ist für die Härte und Zähigkeit ?

Gibt es noch mehr Dimensionen 

und einen geheimnisvollen Fluss der Lebensenergien ?

Mir geht es bei diesem Bild so ,

das ich mich entspannt und wach fühle .

Was empfindest  DU ?

Die Bilder sind ca. 100 bis 400 - fache Vergrößerungen mit dem Mikroskop vom Längsschnitt des Speierlingholzes .
Hinter diesem Bild steckt die Realität des forstlichen Alltags .

Leider ist noch immer vielen Förstern und Waldarbeitern der Speierling

als heimische Rarität in unseren Wäldern nicht bekannt .

Sehr viele Bäume wurden und werden leider aus Unkenntnis gefällt .

Rechts unten im Bild ist ein Wurzelaustrieb zu entdecken .

Doch auch die Rehe habe gute Augen und wissen Leckerbissen sehr zu schätzen .

Deshalb gibt es keine natürliche Verjüngung mehr

 weil alle jungen Triebe vom Wild verbissen werden .

Ohne Schutzzaun ist Speierlingnachzucht leider nicht möglich .

Außerdem gibt es fast keine Saatbäume mehr weil seit vielen Generationen 

Raubbau in unseren Wäldern betrieben wird !

Es geht auch anders. Dieses Bild zeigt eine Baumschule die sich auf die Nachzucht 

von Speierlingpflanzen spezialisiert hat .Ein Teil des Saatgutes sammle ich selbst .

 Davon werden viele Bäumchen bei Ausstellungen und an Kunden weiterverteilt .

Außerdem werden Forstämtern  und Waldbesitzern Pflanzen angeboten . 

Doch leider ist die Nachfrage nach Jungpflanzen sehr gering .

Die  Baumschulen könnten jedes Jahr 100000 Pflanzen nachziehen 

doch es besteht anscheinend fast kein Interesse bei den Waldbesitzern .

Dabei gehört doch der ganze Staats und Gemeindewald uns .

 

Das Bild zeigt eine Küche aus Speierling ,Elsbeer ,Apfel und Birnbaumholz .

So ist es doch meist : erst wenn selbst Sie Sehen , Fühlen , Riechen 

Schmecken , Hören , Begreifen , ändert sich der Wahrnehmungshorizont .

Ich glaube , auch der Speierling hat uns noch einiges zu anzubieten .

   

Es ist an Zeit neue Bäume zu pflanzen 

und nicht nur alte Naturdenkmäler antiquarisch zu hüten .

Von den Alten , Wind und Wettererprobten ,in Jahrhunderten gereiften ,

den mächtigen und doch so demütigen 

Baumwesen

Saatgut und Samen zu sammeln und junge Bäume zu pflanzen  ist ein

Dankeschön  das wir auf dieser ERDE leben dürfen .

 

 

 

Falls sie sich näher

für den Speierling interessieren,

können wir Ihnen dieses Buch

von W. Kausch-Blecken von Schmeling

sehr empfehlen:

Adressenhinweise:
Möbel und Skulpturen und Holz Urholz Thomas Kellner, Kleingartacherstr. 21 74193 Schwaigern Tel 07138/6003, Fax 07138/932714, info@urholz.de, www.urholz.de
Baumschule für Speierlingpflanzen Marion und Ernst König, Haupstr. 89 66424  Homburg-Einöd, Tel 06848/1085, Fax 06848/67321 email: speierling@online.de

Bayer. Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, Roman Döppler, Steige 15, 97209 Veitshöchheim, Tel 09364/89275 Fax 09364/89259 email: deoppler@gmx.de

Versuchsgarten der Eidgen.Forschungsanstalt WSL, Zürcherstraße 111, CH 8903 Birmensdorf,

 

Baumwart, Rezepte und Vorträge H. Fischer Dendrologe, Schmiedebergerstr. 46, 61476 Kronberg, Tel 06173/1074
Speierlingschnaps, Wein und Likör und Äppelwein Kelterei Possmann KG, Eschborner Landstr. 156-162, 60489 Frankfurt-Main Rödelheim, Tel 0697899040 Fax 06978990420

Dirker Destillateur Friedhofstr 20, 63776 Mömbris, Tel 06029/7711, Fax 06029/7744, www.dirker.de

Schneider, ökologischer Obsthof am Steinberg, 60437 Frankfurt-Niedererlenbach

Erich´s Schnapshäusle, Brennereimuseum, Bärental, 79868 Feldberg, Tel. 07655-341, Fax: 07655-698,
www.gscheiter-beck.de

Gitarrenbau aus Speierling und Elsbeerholz :  Klaus Röder, Gitarrenbaumeister, Schwalbacherstr. 16, 65329 Hohenstein-Breithardt, Tel. 06120/31783, Fax 06120/6512, info@roeder-guitars.de, www.roeder-guitars.de
Holzvergrößerungen www.upi.de
Kämme Melanie Groetsch, essentialy e.K., Enzdorf 10, 91235 Hartenstein, Tel. 09152 926270, www.kammacher.de
Speierlingprofessor und Fachmann für Alles Prof. Kausch-Blecken v. Schmeling, Liegnitzerstr. 17, 37120 Bovenden, Fax 0551/8205597, email: Wedig.Kausch@t-online.de, www.corminaria.de
  Nachfolgend findet Ihr Pflanzhinweise für den Speierling. Da wir international für die Förderung seltener Baumarten tätig sind, gibt es die Pflanzanleitungen auch in Englisch, Italienisch, Spanisch und Französisch (folgt noch).

Bäume kennen keine Grenzen, außer Klimatisch!

Hinweise zur Pflanzung von Speierlingsbäumen

Sorbus domestica
 

Dieses Merkblatt soll Baumfreunden, die Speierlinge pflanzen wollen, die nötigen Hinweise geben. Dabei zielt dieses Merkblatt auf Pflanzungen in Gärten, in Parks oder an Wegen ab und nicht auf die forstliche Verwendung.


 

Kurze Beschreibung des Baumes „SPEIERLING“

Der Speierling war in Deutschland in seiner Existenz bedroht, da die natürliche Verjüngung nicht mehr ausreichend stattfindet. Ab 1980 rasch zunehmende Nachzuchtbemühungen der deutschen Forstlichen Versuchsanstalten und einiger Baumschulen sowie die Wahl der Baumart zum „Baum des Jahres 1993“ leiteten eine wirksame Wiederbegründung ein.

Da der Speierling mit seinem extrem ausgeprägten Lichtbedürfnis in der Konkurrenz mit nahezu allen anderen Baumarten unterlegen ist, kommen für Anpflanzungen weniger der Waldbestand sondern mehr die Waldränder und der solitäre Einzelstand in Betracht. Hier im Freistand entwickelt der Baum bis 20 m breite Kronen, wird 15 bis 18 m hoch, ist gesund, mit einem Alter von über 150 Jahren ausgesprochen langlebig und erfreut im Herbst durch seine zahlreichen, leuchtend gelbroten Früchte und die gelbe Laubfärbung..

Die Früchte werden als Zusatz zum Äpfelwein genommen und ergeben dann den begehrten Speierlings-Äpfelwein. Man verwendet sie zum Brennen eines sehr guten Obstlers und auch für Marmeladen, Muse oder in Alkohol eingelegte Speierlings-Spezialitäten. In Italien werden die Früchte als Frischobst auf den Märkten (z.B. in Turin, Bologna oder Mailand) angeboten.


 

Standorte zur Speierlingspflanzung

In Deutschland liegen die sog. „natürlichen“ Verbreitungsgebiete vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Nördlich der norddeutschen Mittelgebirge kommt er von Natur aus nicht mehr vor.

Der Speierling gedeiht im „Weinbauklima“ auf eher trockenen und wechseltrockenen, nährstoffreichen Standorten. Er meidet staufeuchte und arme Böden. Die Baumart gedeiht auf einem breiten Spektrum von Standorten als Solitär, also als einzeln stehender Baum. In Parks und Obstgärten gibt es nur wenige Einschränkungen: Die Art braucht viel Platz (20 x 20 m), und meidet sandige oder feuchte Standorte.

Fast alle Waldstandorte, auf denen die Elsbeere (Sorbus torminalis) vorkommt, sind auch für die ganz nah verwandte Art Speierling geeignet. Falls Pflanzungen im Wald geplant werden, sollte unbedingt das zuständige Forstamt beratend zugezogen werden.


 

Beschaffung von Pflanzen und deren Beschaffenheit

In den auf die Speierlingsnachzucht spezialisierten Baumschulen (Bezugsquellen am Ende des Blattes) wird Saatgut von gutwüchsigen und vitalen Mutterbäumen verwendet. In einer Reihe von forstlichen Versuchsanlagen der deutschen Bundesländer wird die Eignung verschiedener Mutterbäume für die Nachzucht überprüft. Demnächst wird auch Saatgut aus diesen Anlagen an Bedeutung gewinnen. Dabei haben sich jetzt bereits die Anzuchtziele für den Einsatz im forstlichen Bereich und im Obstbau getrennt.

Da immer wieder Verwechslungen der Sorbus-Arten in weniger erfahrenen Baumschulen vorkommen, achte man auf die kahlen, etwas klebrigen, grünbraunen Knospen des Speierlings, die sich deutlich von den schwarzbraunen, behaarten der Vogelbeere oder Eberesche unterscheiden.

Speierlingssämlinge erreichen im ersten Jahr (vom März bis zum Herbst) Höhen von 60 bis 120 cm. Am besten kauft man Speierlingssämlinge als Containerpflanzen mit einem kleinen Ballen.

Vor allem ältere Bäume, die „Speierlingsheister“ und „Hochstämme“, sollten unbedingt mit Ballen gepflanzt werden um das Anwachsen zu sichern.

Kleine, schwache und kränklich aussehende Pflanzen sollte man nicht nehmen. Sie können an Pilzkrankheiten leiden, erholen sich nur selten und gehen später oft ein.

Nur ein kleiner Kreis von Baumschulen bemüht sich erfolgreich um die Anzucht. Generell wird geraten, die wenigen benötigten Pflanzen oder Heister bei einer der spezialisierten Baumschulen zu kaufen. Wer dennoch aus selbst gesammelten Früchten und den darin enthaltenen Samen Speierlingspflanzen erziehen möchte, braucht ein spezielles Fachwissen. Zu dem Buch „Der Speierling“ findet sich am Ende des Blattes ein Hinweis.


 

Will man keine Bäume mit hoch angesetzten, großen Kronen haben, sondern zielt auf die Obstgewinnung ab, sollte man veredelte bzw. gepfropfte Pflanzen von den Sorten bevorzugen, die früh und reich fruktifizieren und vor allem klein bleiben (z.B. von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veits-höchheim). Ein Formschnitt wie bei Obstbaumarten ist dann ggf. erforderlich. Die zu entfernenden Äste sollte man nicht stärker als daumendick werden lassen und im Juni oberhalb des Ansatzwulstes abschneiden. Eine flache Aststellung bringt weniger Triebwachstum und eine stärkere Fruchtbildung durch bessere Belichtung.

Bei solitär stehenden Speierlingen in Parks und großen Gärten kann ein Erziehungsschnitt in den ersten 5 Jahren wie bei Obstgehölzen durchgeführt werden.

Bei den im Wald stehenden Speierlingen werden Ästungsmaßnahmen nicht empfohlen.


 

Pflanztechnik bei Speierlingen

Diese Hinweise gelten - wie das ganze Merkblatt - für eine gärtnerische Pflanzung einzelner Exemplare. Für den forstlichen Bereich gelten andere Ziele hinsichtlich der „Sorten“, deren Wachstum und der zugehörigen Pflanzmethoden sowie der Pflege.

Die Herbstpflanzung wird bei jungen Speierlingen be-vorzugt. Durch die Winterfeuchte hat die Pflanze einen besseren Bodenschluß. Da die Wurzelaktivität schon Anfang März beginnt, haben die Pflanzen einen besseren Start im Frühjahr. Bei einer Frühjahrspflanzung ist gutes Angießen bzw. Einschlämmen wichtig.

Bei trockenen Wetterlagen des ersten und ggf. auch des zweiten Standsommers sollten die Pflanzen wiederholt gegossen werden. Danach, also von dritten Standjahr an, sind Speierlinge vergleichsweise unempfindlich gegen Trockenheit.

Bei Containerpflanzen ist man nicht so streng an die Pflanzzeiten gebunden, die bei wurzelnackten Pflanzen einzuhalten sind. Vor dem Pflanzen werden die Container abgenommen, nur bei Jungpflanzen werden die kleinen, bereits durchwurzelten Jiffy-Torftöpfe mit eingepflanzt. Da die von dem Containerballen ausgehende Durchwurzelung des angrenzenden Erdreichs einige Zeit erfordert, sollte in Dürrezeiten nach der Pflanzung mehrfach gegossen werden.


 

Generell werden Speierlinge sorgfältig und „gärtnerisch“ gepflanzt und danach das Erdreich gut gewässert. Unter gärtnerischer Pflanzung wird das Ausheben eines Pflanzloches in der Größe des dreifachen Ballendurchmessers und das Verfüllen mit Komposterde verstanden.

Bei einem starken Mäusebesatz ist ggf. von Pflanzungen abzusehen, sofern keine Kunststoffmanschetten am Wurzelansatz angebracht werden. Gute, aber nicht gesicherte Erfahrungen liegen zur Verwendung von eingegrabenen „Körben“ aus feinem Hühnerdraht vor, in die dann die Pflanze gesetzt wird. Als Hühnerdraht wird oft der verzinkte Maschendraht mit einer Maschenweite von maximal 11 mm bezeichnet.

In diese etwa 30 x 40 cm großen Körbe, die bis zum Stammfuß geschlossen sind, kommt der Wurzelballen des kleinen Baumes und kann von unterirdisch fressenden Mäusen nicht mehr erreicht werden. Da diese Technik sehr aufwändig ist und nicht vollständig sichert, wird sie auf Ausnahmen beschränkt bleiben.

Wurzel- und Pflanzschnitte sollten bei jungen Speierlingen nicht durchgeführt werden.


 

Schutzmaßnahmen und Pflege

Gute Speierlinge sind anfangs raschwüchsig und brauchen unbedingt einen stützenden Pfahl oder Bambusstab für den noch schwachen, schwankenden Trieb. Wildschutzspiralen sind ebenfalls geeignet.

Speierlinge sind sehr verbißgefährdet. Zur Abwehr gegen den Wildverbiß werden 1 m hohe und etwa 30-40 cm weite „Drahthosen“ am Pfahl befestigt. Drahthosen sind Röhren aus feinem Maschendraht (auch als Hühnerdraht oder Kaninchendraht bekannt), die Tiere fernhalten. Gegen Weidevieh und Rotwild müssen 2 m hoher Draht und 4 Pfähle für die im Durchmesser 1 m starke Drahthose genommen werden. Die Pfähle werden dabei am oberen Ende durch Hölzer fest verbunden um dem Gestell genügenden Halt zu geben. Ungeeignetes, zu hartes oder zu fest oder zu locker sitzendes Bindematerial kann Eintrittsstellen für Pilze verursachen. Chemische Schutzmaßnahmen werden außer bei der Pflanzenanzucht nicht empfohlen.

Für starke Pflanzen in Freilage nimmt man weiße Wuchshüllen, die gleichzeitig gegen den Verbiß schützen. Sie haben eigene, stabile, 150 cm lange und

1 cm starke Haltestäbe aus Baustahl, daher kann hier auf Pfähle verzichtet werden. Die Wuchshüllen müssen 5-10 cm hoch sorgfältig angehäufelt werden, um das Eindringen von Mäusen und starken Luftdurchzug zu verhindern. Der scharfe Oberrand soll durch Einschneiden der Außenkanten beweglich gemacht werden, um die Gefahr des Abscheuerns der durchwachsenen Pflanzen zu verhindern. Wuchshüllen müssen unbedingt regelmäßig kontrolliert werden und so lange stehen bleiben, bis die Jungpflanze eine Krone oberhalb der Wuchshülle gebildet hat und keine Stütze mehr benötigt. Guten Ergebnissen durch Einsatz von Wuchshüllen stehen auch weniger gute Erfahrungen durch Überhitzungen entgegen.

Es ist auf weiches, richtig sitzendes Bindematerial bei der Sicherung der Stämmchen hinzuweisen. Hartes, zu fest oder zu locker sitzendes Material kann die Rinde beschädigen und Eintrittsstellen für Pilzerkrankungen verursachen.

Neben den Mäusen und dem Wildverbiß sind auch Sträucher, sofern sie die jungen Speierlinge bedrängen, als Konkurrenz zu beachten und ggf. zu entfernen oder zurückzuschneiden.

In den ersten 2-3 Jahren bringt man junge Pflanzen sicher über die Gefahren durch Pilzerkrankungen hinweg, indem man unmittelbar vor dem Austrieb der Knospen den ganzen, dünnen Schaft rundum mit einem Breitbandfungizid (wie gegen den Apfelschorf) besprüht und das mit 3 weiteren Spritzungen in vierzehntägigem Abstand wiederholt. So bleibt der Schaft gesund und sauber und die Blätter haben keine Verfärbungen durch Pilze.

 

Dieses Merkblatt zur Pflanzung von Speierlingen wurde im Jahr 2003 vom „F ö r d e r k r ei s S p e i e r l i n g“

herausgegeben. Es kann auch als Druckvorlage verwendet werden. Nachdruck und Wiedergabe sind gestattet, wenn auf die Quelle verwiesen wird.

Buchhinweis: Der Speierling.

W. Kausch-Blecken v. Schmeling, 2000. Eigenverlag, 32 €. D-37120 Bovenden, Liegnitzer Str. 17, Fax 0551 8205597. www.corminaria.de.


 


 

 


Skulptur aus Speierling von Thomas Kellner

Der folgende Text wurde uns nach der Verarbeitung von Speierlingholz von Elisabeth Groß, Hilterscheiderstr.24 53902 Bad Münstereifel zugeschickt.

 

Speierling

Das Holz dieses,

zu den Mehlbeerbäumen gehörenden,

früher hoch geachteten

und jetzt allmählich wieder ins

Bewußtsein der Naturliebhaber

rückenden Baumes

verblüfft durch seine warme Zuneigung

Unaufdringlich,sanft,leicht und

ausdauernd

bietet es mir seinen Kraftstrom

klarer Durchdringung

und innerer Aufrichtung.

Mit äußerer Stärke und

 mitmenschlicher Darstellung

mag es sich nicht verbünden,

es zeigt mir den Weg nach Innen

stärkt Herzkraft und Mut

zum Annehmen und Erkennen

auf dem Weg zu mir.

 

Diese Seite wurde von Urholz gestaltet .Ich würde mich über Anregungen
und Bestellungen sehr freuen .
Herzliche Grüße  Thomas Kellner 
info@urholz.de 

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